Montag, 7. November 2016

Informationssysteme


Technische Anforderungen für das Lernen 


Informationssysteme sind die technischen Infrastrukturen, welche zum Erstellen und Verwalten von Lernressourcen nötig sind. 
Ich werde im Laufe meines Beitrages die beiden Abkürzungen LCMS und LMS verwenden. Zum Verständnis:
  • LCMS = Lerncontentmanagementsysteme
  • LMS = Lernmanagementsysteme
Nachdem dies nun geklärt ist, werde ich euch näher die Informationssysteme erläutern.
Diese sind dazu gemacht, den Nutzer bei der Erfassung, Übertragung, Transformation, Speicherung und Bereitstellung von Infos zu unterstützen. Der Server des World Wide Web (www) ist das weltweit größte Informationssystem. 

Netzwerkarchitektur für Informationssysteme

Um selbstständig lernen zu können, werden Lehrmaterialen häufig auf CD, USB-Stick oder andern Datenträgern zur Verfügung gestellt. Der Vorteil hierbei ist, dass keine Probleme mit der Internetverbindung oder der Netzwerkarchitektur auftreten können. Andererseits hat man hierbei keine Möglichkeit miteinander zu kommunizieren oder Gruppenarbeiten durchzuführen. 

1. Möglichkeit: Peer-to-Peer-Netzwerk














Bei einem Peer-to-Peer-Netzwerk werden alle Computer der Benutzer miteinander verbunden. Dadurch sind alle Benutzer direkt miteinander gleichrangig vernetzt und können so Informationen untereinander austauschen. Das Problem hierbei ist allerdings, dass man sicherstellen muss, dass alle Informationen jederzeit verfügbar sind, selbst wenn ein Benutzer seinen/ihren Computer ausschaltet. 
Würde man ein Peer-to-Peer-Netzwerk zum Lernen verwenden, muss man damit rechnen, dass einige Informationen nicht immer erreichbar sind. Würde man die gleichen Informationen auf mehreren Computern hinterlegen, würde dies einen enormer Aufwand darstellen. Aus diesem Grund sind die meisten Informationssysteme Client-Server-Anwendungen.

2. Möglichkeit: Client-Server-Anwendungen














Zuerst wird das Informationssystem auf dem zentralen Server installiert. Danach können alle Benutzer gemeinsam auf die dort gespeicherten Informationen und Dienste zugreifen. 
Das Problem hierbei ist, dass eine eventuelle Server-Überlastung droht, wenn zu viele Benutzer gleichzeitig auf den zentralen Server zugreifen. Aus diesem Grund sollte man immer darauf achten, dass ausreichend Rechenleistung zur Verfügung steht. D.h. die Hauptspeichergröße, die Prozessorientierung und die Festplattengeschwindigkeit müssen an die Anzahl der Benutzer angepasst werden. 
Wenn eine hohe Verfügbarkeit wichtig ist, werden Systeme häufig als Cluster ausgeführt. Das heißt, dass der zentrale Server aus mehreren, miteinander vernetzten Rechnern besteht. Bei Ausfall eines Servers wird somit der Gesamtbetrieb im Idealfall kaum gestört und die Reparaturarbeiten können meist während des laufendes Betriebes durchgeführt werden. Bei Bedarf, können auch weitere Rechner hinzugefügt werden.

3. Möglichkeit: Cloud-Computing














Hierbei gibt es keinen einzelnen Server, sondern ein flexibel erweiterbares Cluster aus mehreren Servern. Die Rechenleistung und Speicherkapazität können durch hinzufügen weiterer Server immer nach Bedarf angepasst werden.

Werkzeuge zum Lernen und Lehren


Hier sind zwei Werkzeugklassen von Relevanz:
  • Werkzeuge für AutorInnen (und LCMS) zum Erstellen von Lerninhalten
  • LMS zur Verwaltung der Lernprozesse
Weitere Werkzeuge wären kollaborative Systeme oder Webblogs. Diese haben aber keine exklusive Ausrichtung auf Lehr- und Lernprozesse. 

AutorInnenwerkzeuge und LCMS











Autorenwerkzeuge wurden speziell dazu entwickelt, den Autoren bei der multimedialen und didaktischen Aufbereitung der Lerninhalte zu helfen. 
Autorensysteme sollten daher folgende Anforderungen erfüllen:
  • Funktionen zur Textverarbeitung
  • Integration und Anpassung von Grafiken
  • Einbettung und Steuerung gängiger Videoformate
  • Einbindung von steuerbaren oder automatisch startenden Audiosequenzen
  • Erstellen einfacher Animationen
  • Einfache Erstellung von Wissenstests und automatisierter Auswertung und Differenzierung von Feedback
  • Unterstützung von Vorlagen und einheitlichen Navigationsstrukturen
  • Exportmöglichkeiten als selbstlaufende Anwendung, als HTML-Dienste und SCROM-Paket

LMS: Lernende und Kurse verwalten

Die Anforderungen an die LMS sind stark von der Organisationsstruktur abhängig, in welcher es eingesetzt werden soll. 

System-Arten:
  • einfache Systeme zur Bereitstellung und zum Austausch von Dokumenten (z.B. Groupware BSCW)
  • komplexe Systeme zur lebenslangen Kompetenzentwicklung
    • diese unterscheiden sich stark im Funktionsumfang, (Administrations-)Aufwand und Kosten
Bei der Auswahl des LMS sollte folgendes beachtet werden:
  • die Möglichkeit und der Aufwand zur Administration des LMS
  • die Unterstützung der Didaktik von Lernszenarien
  • die Möglichkeiten zur Evaluation der Lernprozesse
  • Die Werkzeuge zur synchronen und asynchronen Kommunikation 
  • die technischen Aspekte
  • die wirtschaftlichen Gesichtspunkte
Danach sollte eine Grundsatzentscheidung getroffen werden, ob man Open-Source-Lösungen oder kommerzielle Systeme verwendet.

Open-Source-Lösung:
  • Vorteile: keine Anschaffungskosten für die Software
  • Nachteile: höhere Personalkosten und laufende Kosten zur Wartung des Systems
Kommerzielle Systeme:
  • Vorteile: Anpassung und Einweisung häufig Bestandteil des Kaufvertrages; Supportverträge inkl. Wartungen und Updates sind üblich
  • Nachteile: die Anschaffung ist teuer

Lernen mit Informationssystemem - Arten von LMS

  • LernenMitSpaß: Open-Source-Lösung
    • Vorteile:
      • kostengünstig
      • erweiterbar
      • kann an alle Bedürfnisse angepasst werden
      • Installation und Betrieb durch Unternehmen
    • Nachteile:
      • evtl. zusätzlicher Personalbedarf
      • durch Anpassung und Neuentwicklung von Erweiterungen durch Personalkosten --> sehr teuer
  • LernenMitSystem: Standard-Lösung Kommerziell
    • Vorteile:
      • Einrichtung erfolgt durch kompetentes Unternehmen
      • ausreichender Funktionsumfang
      • einmaliger Kaufpreis
    • Nachteile:
      • evtl. zu teuer in der Anschaffung
      • je nach Anforderungskriterien weiterer Anpassungsbedarf
      • evtl. weitere Anschaffungskosten für einen eigenen Server
      • Anpassungen und Supportstunden schwer abschätzbar
  • LernernMitStrategie: Profi-Lösung Kommerziell
    • Vorteile:
      • Vollbetrieb durch kompetentes Unternehmen
      • individuell angepasster Funktionsumfang
      • skalierbar
      • hochkomplexe Nutzer- und Lernprozessverwaltung
    • Nachteile:
      • Jahresmiete
      • Daten auf fremdem Server
      • evtl. zu komplex für das Unternehmen

So, nachdem mir jetzt der Kopf raucht, werde ich hier den Blog beenden und wünsche euch noch einen schönen Abend!

Bis zum nächsten Mal :-)

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