Montag, 5. Dezember 2016

Urheberrecht


Urheberrecht - muss das sein?

Als wir letzte Woche in der Vorlesung das Thema Urheberrecht besprochen haben, dachte ich mir zu Beginn nur: "Oh nein, das ist doch total langweilig und es hält sich doch eh niemand daran."
Doch nach der Stunde wurde ich nachdenklich.. eigentlich sollten wir doch besser darauf achten, welche Bilder, Videos etc. wir online stellen, denn mir persönlich würde es auch nicht gefallen, wenn meine selbst gemachten Fotos von jedem, ohne Angabe meiner Person, veröffentlicht werden würden. Und außerdem droht einem eine satte Strafe, wenn man dabei erwischt wird :-O 

Also liebe Leute: Gut aufpassen und genau lesen :-)

Generell wird im Urheberrecht jedes Werk geregelt. Als Werke werden geistige Eigentümer/Rechte an einer Idee oder Erfindung bezeichnet. Beispiele hierfür sind Bilder, Tonkünste, Filmkünste, Literatur, Skulpturen etc. 
Nur der Urheber hat das alleinige Recht der Verwertung, Vervielfältigung und Verarbeitung. Diese Rechte kann der Urheber dann anderen Personen, zum Beispiel für die Nutzung des Werkes, übertragen. 
Auch wenn Medien frei im TV, Radio oder Web zur Verfügung stehen, muss darauf geachtet werden, unter welchen Bedingungen man diese nutzen darf. Eine Ausnahme stellt das Recht zur Privatkopie dar. Doch dazu später.



Das Zitatrecht 

Das Zitatrecht erlaubt geschützte Werke in einem Eigenen zu verwenden. Dieses darf man dann veröffentlichen, vervielfältigen, verbreiten, etc.

Es gibt drei besondere Formen des Zitats:

  • Wissenschaftliches Großzitat
  • Kleinzitat
  • (Musikzitat)
Grundsätzlich darf aus jeder Art Werk zitiert werden, wie zum Beispiel aus Filmen in Filmen, von Musik in Filmen oder Websites, aber auch von Fotos oder Texten in Werkarten. 
Allerdings ist ein solches Zitat nur gestattet, wenn folgende Punkte zutreffen:
  1. Der Zitatzweck liegt vor.
    1. Dieser liegt nur vor, wenn das Zitat in die eigene Gestaltung integriert wurde und ein inhaltlicher Zusammenhang besteht. Zum Beispiel kann man mit dem Zitat die eigenen Ausführungen erklären oder unterstreichen, man kann sich mit dem Zitat in seinem Werk inhaltlich auseinandersetzen oder das Zitat als Motto, Hommage etc. verwenden.
  2. Der Umfang des Zitats ist gerechtfertigt.
    1. Der Umfang des zitierten Werks muss in angemessener Relation zum Umfang des eigenen Werks stehen. Nicht zulässig wäre zum Beispiel ein 1-seitiger Text wovon eine 3/4-Seite Zitat ist. 
  3. Die Quelle wurde angegeben.
  4. Das fremde Werk wurde nicht verändert.

WICHTIGE FRAGEN!!
















Ist es nun legal, sich gestreamte Filme auf dem Computer anzusehen?

Prinzipiell ist es ja erlaubt, sich Werke zu privaten Zwecken anzuhören bzw. zu betrachten. Dies fällt im Urheberrecht unter den Begriff des "freien Werkgenuss". 
Streaming ist nach diesem Gesetz eine flüchtige Vervielfältigung, da die Kopie des Filmes nur für die Dauer des Betrachtens auf dem Computer zwischengespeichert wird. Danach löscht sich diese flüchtige Kopie wieder. Allerdings gibt das Urhebergesetz keine genaue Antwort auf diese Frage, denn Streaming bewegt sich in einer sogenannten Grauzone. Doch prinzipiell kann man davon ausgehen, dass Streaming unter den freien Werkgenuss fällt. 


Darf ich einen bekannten Song covern und dann veröffentlichen?

Um es kurz zu halten: NEIN! 
Allerdings ist es nur verboten, wenn dieses gecoverte Lied dann öffentlich gemacht wird. Spielt man es nur privat in der eigenen Wohnung ab, ist es erlaubt.  Für eine legale Veröffentlichung, benötigt man die Erlaubnis des Urhebers. Ist ein Komponist bereits seit 70 Jahren tot, kann man den Song allerdings frei verwenden, da nach dieser Zeit das Werk gemeinfrei wird. 


Darf ich ein selbstgemachtes Foto von Sehenswürdigkeiten als Profilbild verwenden?

In Österreich gilt die sogenannte Panoramafreiheit. (ACHTUNG: Gilt nicht in allen Ländern!) 
Also darf man in Österreich Gebäude oder Kunstwerke im öffentlichen Raum legal fotografieren und verwenden. In Frankreich oder Belgien ist dies allerdings nicht erlaubt und somit auch die Veröffentlichung illegal. 

Wenn ihr mehr über das Thema wissen wollte, dann schaut doch einfach auf den folgenden Seiten vorbei:

Urheberrecht - 24 Fragen und Antworten
Gesamte Rechtsvorschrift Urheberrechtsgesetz
Urheberrecht Allgemein

Bis zum nächsten Mal :-)

Eure Sarah

Donnerstag, 1. Dezember 2016

OER & Creative Commons

OER-Programm-Logo




Hallo alle zusammen :) 

Heute geht es um das Thema OER - also Open Educational Resources. Die hinteren beiden Bausteine lassen sich schnell erklären: Educational Resources sind einfach Materialien, die zu Lernzwecken verwendet werden. Doch der erste Begriff - Open - ist da etwas komplizierter. Und genau aus diesem Grund wird sich mein Post um diesen drehen.

"Open" umfasst folgende Definitionen:

  • frei zugänglich
  • kostenlos
  • Materialien dürfen verwendet werden (Re-Use)
  • Materialien dürfen modifiziert werden (Remix)
  • Materialien dürfen angepasst werden (Rework)
Wenn man also seine Bilder bzw. Fotos anderen Leuten im Netz zur Verfügung stellen möchte, kann man allerdings nicht so einfach auf sein Urheberrecht verzichten. Aus diesem Grund gibt es sogenannte Creative-Commons-Lizenzen, welche regeln, was mit den Materialien unter welchen Bedingungen gemacht werden darf. 

Creative Commons ist eine gemeinnützige Organisation, welche Lizenzen anbietet. Wenn ihr euch selber mal ein Bild davon machen möchtet, klickt einfach auf diesen --> Link

Diese Lizenzen, welche man sich erstellen lassen kann, bestehen aus mehreren Teilen, welche ich euch jetzt mal erklären werde.


Creative commons









  • BY bedeutet, dass man den Namen des Urhebers nennen muss.
  • ND heißt "no derivatives" und bedeutet, dass man keine Bearbeitungen an den Materialen vornehmen darf.
  • NC meint "non commercial" und heißt, dass man die Ressource nur für nicht-kommerzielle Zwecke nutzen darf.
  • SA heißt "share alike" und meint, dass ich die Materialien unter den gleichen Bedingungen weitergeben muss. 
Nun gibt es sechs unterschiedliche Lizenzen, wobei das CC BY immer als Ausgangslage dient. 


CC-BY icon CC BY

Dieses Zeichen bedeutet, dass ich die Materialien zu kommerziellen und nicht-kommerziellen Zwecken verwenden darf. Die Datei darf sowohl verändert, als auch unter jeglicher Lizenz weitergegeben werden. Angegeben werden muss hier: der Name des Urhebers, die Quelle und der Lizenztext. 



CC-BY-SA icon CC BY SA


Unter dieser Lizenz müssen die Materialien unter den gleichen Bedingungen weitergegeben werden. Dass heißt, man muss die gleiche Lizenz wieder verwenden. Auch hier muss der Name des Urhebers, die Quelle und der Lizenztext angeben werden.



Cc-by-nd icon CC BY ND 


Hierbei ist eine Veränderung der Materialien nicht erlaubt. Und auch hier müssen der Name des Urhebers, die Quelle und der Lizenztext angegeben werden. 



Cc-by-nc icon CC BY NC


Diese Lizenz besagt, dass eine kommerzielle Nutzung nicht erlaubt ist. Bei einer nicht-kommerziellen Nutzung müssen wieder Name des Urhebers, die Quelle und der Lizenztext angeben werden. 



Cc by-nc-nd euro icon CC BY NC ND


Unter dieser Lizenz dürfen die Materialien weder kommerziell genutzt noch bearbeitet werden. Trotzdem nicht auf die Namensnennung vergessen! 



Cc-by-nc-sa icon CC BY NC SA


Bei dieser Lizenz, dürfen die Materialien lediglich für nicht-kommerzielle Zwecke verwendet werden und müssen unter den gleichen Bedingungen weitergegeben werden. Auch hier gilt die Namensnennung. 



Es gibt allerdings noch eine Sonderform, welche auf die Namensnennung verzichtet. Die CC0-Lizenz, welche oft auch als Public Domain bezeichnet wird. Materialien mit dieser Lizenz, kann man einfach so verwenden, ohne die Quelle oder den Urheber anzugeben. 


Also Leute - darauf achten und nie die Namensnennung vergessen, sonst kann es teuer werden ;-)

Bis zum nächsten Mal!

Eure Sarah 

Montag, 21. November 2016

Social Media

Möglichkeiten von Social Media 


In meinem heutigen Post geht es um die vielzähligen Möglichkeiten und Arten der Nutzung von Social Media in der Schule bzw. Uni. Ich denke mal, dass jedem der Begriff Social Media bekannt ist. Wenn nicht: Unter Social Media versteht man digitale Medien und Technologien, welche es den Nutzern ermöglichen, sich untereinander auszutauschen und mediale Inhalte entweder einzeln oder in einer Gemeinschaft zu gestalten. Die meisten werden jetzt sicher an Facebook, Twitter, Instagram und Co. denken. Doch es gibt noch viele andere Social Media Kanäle, von denen ich selber noch nicht wusste, welche jedoch sehr gut zur Gestaltung des Unterrichts beitragen können! 

Grundsätzlich ist Social Media zu viel mehr zu gebrauchen, als "nur" zur Unterhaltung. 
Ein paar Einsatzmöglichkeiten:
  • Quellenrecherche
  • Sammeln, Strukturieren und Verwalten von Inhalten und Ideen
  • Zusammenarbeit in Gruppen
  • Vernetzung und Austausch mit Gleichgesinnten
  • Kommunikation und Publikation von Forschungsergebnissen
Die Quellenrecherche beinhaltet das Recherchieren von Inhalten, zum Beispiel für eine Seminararbeit, eine Hausübung, eine Bachelorarbeit usw. Dabei ist es aber oft schwierig, dass man nur wirklich relevante Informationen im Web findet bzw. dass man selbst erkennt, welche Quellen vertrauenswürdig sind und welche nicht. Eine Möglichkeit ist es dann Quellendatenbanken zu nutzen, wie z.B. Web of Science, aber auch Zitiernetzwerke können hierbei ganz hilfreich sein, wie z.B. Google Scholar . Social Media Dienste können also Anwendung finden, beim zufälligen Entdecken beim Browsen, oder aber auch bei einer gezielten Stichwortsuche. Bei der Quellenrecherche sind die Dienste Google, Twitter, BibSonomy, Worldcat oder Mendeley hilfreich. 

Zum Sammeln, Strukturieren und Verwalten von Inhalten und Ideen benötigt man oftmals eine virtuelle Umgebung, in der man als Gruppe zusammenarbeiten kann. Hat man einen passenden Social Media Dienst gefunden, werden das Brainstorming, die Visualisierung der Themen, die Konzeption und die Aufgabenverteilung erheblich erleichtert. Hierbei helfen Dienste wie mindmeister, FreeMind (zum Downloaden), wridea, gliffy oder Google Docs. Ich persönlich nutze nur Google Docs, doch das funktioniert einwandfrei und wir schreiben damit oft Gruppen - Seminararbeiten. Für Mindmaps ist es allerdings nicht sehr geeignet. 

Ich glaube viele wissen wovon ich rede - man will eine Seminararbeit schreiben und hat unzählige Bücher daheim liegen, tausende Tabs offen und verliert langsam aber sicher den Überblick und auch die Nerven. Was hierbei hilft - habe ich leider auch erst jetzt entdeckt - sind sogenannte Literaturverwaltungsseiten. Diese Social Media Dienste organisieren und verwalten Inhalte und Daten. Man kann die Literatur verschlagworten, bearbeiten und referenzieren. Manche Dienste bieten sogar die Möglichkeit an, Notizen anzulegen. Ich habe mir mal ein paar Seiten angesehen. Mit Evernote kann man Projekte organisieren und Inhalte speichern und strukturieren. Im Großen und Ganzen sieht die Seite sehr angenehm aus. Allerdings ist es kein Online-Dienst, sondern eine App zum downloaden. Vorteil ist hierbei aber, dass man die Daten auf verschiedenen Endgeräten synchronisieren kann. Zotero ist auch zum downloaden und funktioniert ähnlich - allerdings ist es ein research-tool und ist eher auf Literatursuche ausgelegt, als Projektorganisation. Hier muss man selbst entscheiden welches Tool einem mehr zusagt. 

In vielen Seminaren, Fächern, Vorlesungen etc. wird verlangt, dass man in Gruppen zusammenarbeitet. Allerdings ist die Terminabsprache oftmals ein Problem. Hier helfen die Seiten Doodle oder moreganize aus. In ihnen kann man ganz einfach Termine ausmachen und Aufgaben planen sowie verteilen. Hat man dann den Termin und ein Gruppenmitglied hat an dem besagten Tag dann doch keine Zeit, gibt es immer noch Online-Kommunikations-Tools wie Skype oder Google+. Hier kann man Webmeetings, Webinare, Online-Lehrveranstaltungen oder einfach nur Arbeitsbesprechungen abhalten. 
Hat man sich dann zu einem Thema geeinigt und will danach das Projekt gemeinsam aufarbeiten, eignet sich die Seite Google-Docs gut für schriftliche Arbeiten, PmWiki oder wikispaces für Webseitenerstellung. Für den Austausch von Dateien (Bilder, Videos, Dokumente, Folien etc.) gibt es unzählige Social Media Dienste. Meine persönlichen Favoriten sind Dropbox und Google Drive. Muss man allerdings die Dateien erst suchen, eignen sich flickr (Bilder), vimeo (Videos), slideshare (Folien, Präsentationen) und scribd (Bücher) sehr gut.  

Wenn man dann endlich fertig mit der Arbeit ist, kann man das Ergebnis gerne publizieren. Entweder macht man dies in Form eines Blogs bzw. Microblogs z.B. auf den Seiten wordpress, blogger, Twitter oder yammer. Ich persönlich finde Blogger vollkommen ausreichend für einen Blog, da man alle Funktionen hat, die man benötigt :-) 
Hat man eine Präsentation erstellt, kann man diese natürlich auch Online stellen, damit andere sie sehen können. Eine sehr gute Seite, mit welcher ich auch schon gearbeitet habe, ist Prezi. Aber auch die zuvor erwähnte Seite Slideshare kann was. 

Höchstwahrscheinlich werden meine Empfehlungen in ein paar Jahren schon total veraltet sein, denn es gibt so unglaublich schnell neue Social Media Dienste! Welche für einen die richtigen sind, kann man nur selbst entscheiden und ausprobieren. Ganz wichtig zu beachten ist aber auf allen Seiten die Datensicherheit und der Datenschutz. Wenn man wirklich vertrauliche Informationen und Forschungsberichte mit Teammitgliedern teilen will, sollte man auf jeden Fall zuvor die AGB durchstöbern (Ja ich weiß, dass das langweilig ist). Aber zumindest der eine Abschnitt mit dem Datenschutz sollte durchforstet werden, denn wenn die Forschungsergebnisse in die falschen Hände gelangen, ist das auch nicht sonderlich förderlich. 

Wer sich gerne noch weitere Dienste ansehen will, sollte die Grafik von Ethority mal näher betrachten. Hier sind unzählige Webdienste zu den verschiedensten Anwendungsgebieten aufgelistet. Hier der Link: http://ethority.de/social-media-prisma/ . 

Also seit experimentell und erzählt mir von euren Lieblings-Social-Media-Diensten! 

Bis zum nächsten Mal

Eure Sarah :-)

Montag, 7. November 2016

Informationssysteme


Technische Anforderungen für das Lernen 


Informationssysteme sind die technischen Infrastrukturen, welche zum Erstellen und Verwalten von Lernressourcen nötig sind. 
Ich werde im Laufe meines Beitrages die beiden Abkürzungen LCMS und LMS verwenden. Zum Verständnis:
  • LCMS = Lerncontentmanagementsysteme
  • LMS = Lernmanagementsysteme
Nachdem dies nun geklärt ist, werde ich euch näher die Informationssysteme erläutern.
Diese sind dazu gemacht, den Nutzer bei der Erfassung, Übertragung, Transformation, Speicherung und Bereitstellung von Infos zu unterstützen. Der Server des World Wide Web (www) ist das weltweit größte Informationssystem. 

Netzwerkarchitektur für Informationssysteme

Um selbstständig lernen zu können, werden Lehrmaterialen häufig auf CD, USB-Stick oder andern Datenträgern zur Verfügung gestellt. Der Vorteil hierbei ist, dass keine Probleme mit der Internetverbindung oder der Netzwerkarchitektur auftreten können. Andererseits hat man hierbei keine Möglichkeit miteinander zu kommunizieren oder Gruppenarbeiten durchzuführen. 

1. Möglichkeit: Peer-to-Peer-Netzwerk














Bei einem Peer-to-Peer-Netzwerk werden alle Computer der Benutzer miteinander verbunden. Dadurch sind alle Benutzer direkt miteinander gleichrangig vernetzt und können so Informationen untereinander austauschen. Das Problem hierbei ist allerdings, dass man sicherstellen muss, dass alle Informationen jederzeit verfügbar sind, selbst wenn ein Benutzer seinen/ihren Computer ausschaltet. 
Würde man ein Peer-to-Peer-Netzwerk zum Lernen verwenden, muss man damit rechnen, dass einige Informationen nicht immer erreichbar sind. Würde man die gleichen Informationen auf mehreren Computern hinterlegen, würde dies einen enormer Aufwand darstellen. Aus diesem Grund sind die meisten Informationssysteme Client-Server-Anwendungen.

2. Möglichkeit: Client-Server-Anwendungen














Zuerst wird das Informationssystem auf dem zentralen Server installiert. Danach können alle Benutzer gemeinsam auf die dort gespeicherten Informationen und Dienste zugreifen. 
Das Problem hierbei ist, dass eine eventuelle Server-Überlastung droht, wenn zu viele Benutzer gleichzeitig auf den zentralen Server zugreifen. Aus diesem Grund sollte man immer darauf achten, dass ausreichend Rechenleistung zur Verfügung steht. D.h. die Hauptspeichergröße, die Prozessorientierung und die Festplattengeschwindigkeit müssen an die Anzahl der Benutzer angepasst werden. 
Wenn eine hohe Verfügbarkeit wichtig ist, werden Systeme häufig als Cluster ausgeführt. Das heißt, dass der zentrale Server aus mehreren, miteinander vernetzten Rechnern besteht. Bei Ausfall eines Servers wird somit der Gesamtbetrieb im Idealfall kaum gestört und die Reparaturarbeiten können meist während des laufendes Betriebes durchgeführt werden. Bei Bedarf, können auch weitere Rechner hinzugefügt werden.

3. Möglichkeit: Cloud-Computing














Hierbei gibt es keinen einzelnen Server, sondern ein flexibel erweiterbares Cluster aus mehreren Servern. Die Rechenleistung und Speicherkapazität können durch hinzufügen weiterer Server immer nach Bedarf angepasst werden.

Werkzeuge zum Lernen und Lehren


Hier sind zwei Werkzeugklassen von Relevanz:
  • Werkzeuge für AutorInnen (und LCMS) zum Erstellen von Lerninhalten
  • LMS zur Verwaltung der Lernprozesse
Weitere Werkzeuge wären kollaborative Systeme oder Webblogs. Diese haben aber keine exklusive Ausrichtung auf Lehr- und Lernprozesse. 

AutorInnenwerkzeuge und LCMS











Autorenwerkzeuge wurden speziell dazu entwickelt, den Autoren bei der multimedialen und didaktischen Aufbereitung der Lerninhalte zu helfen. 
Autorensysteme sollten daher folgende Anforderungen erfüllen:
  • Funktionen zur Textverarbeitung
  • Integration und Anpassung von Grafiken
  • Einbettung und Steuerung gängiger Videoformate
  • Einbindung von steuerbaren oder automatisch startenden Audiosequenzen
  • Erstellen einfacher Animationen
  • Einfache Erstellung von Wissenstests und automatisierter Auswertung und Differenzierung von Feedback
  • Unterstützung von Vorlagen und einheitlichen Navigationsstrukturen
  • Exportmöglichkeiten als selbstlaufende Anwendung, als HTML-Dienste und SCROM-Paket

LMS: Lernende und Kurse verwalten

Die Anforderungen an die LMS sind stark von der Organisationsstruktur abhängig, in welcher es eingesetzt werden soll. 

System-Arten:
  • einfache Systeme zur Bereitstellung und zum Austausch von Dokumenten (z.B. Groupware BSCW)
  • komplexe Systeme zur lebenslangen Kompetenzentwicklung
    • diese unterscheiden sich stark im Funktionsumfang, (Administrations-)Aufwand und Kosten
Bei der Auswahl des LMS sollte folgendes beachtet werden:
  • die Möglichkeit und der Aufwand zur Administration des LMS
  • die Unterstützung der Didaktik von Lernszenarien
  • die Möglichkeiten zur Evaluation der Lernprozesse
  • Die Werkzeuge zur synchronen und asynchronen Kommunikation 
  • die technischen Aspekte
  • die wirtschaftlichen Gesichtspunkte
Danach sollte eine Grundsatzentscheidung getroffen werden, ob man Open-Source-Lösungen oder kommerzielle Systeme verwendet.

Open-Source-Lösung:
  • Vorteile: keine Anschaffungskosten für die Software
  • Nachteile: höhere Personalkosten und laufende Kosten zur Wartung des Systems
Kommerzielle Systeme:
  • Vorteile: Anpassung und Einweisung häufig Bestandteil des Kaufvertrages; Supportverträge inkl. Wartungen und Updates sind üblich
  • Nachteile: die Anschaffung ist teuer

Lernen mit Informationssystemem - Arten von LMS

  • LernenMitSpaß: Open-Source-Lösung
    • Vorteile:
      • kostengünstig
      • erweiterbar
      • kann an alle Bedürfnisse angepasst werden
      • Installation und Betrieb durch Unternehmen
    • Nachteile:
      • evtl. zusätzlicher Personalbedarf
      • durch Anpassung und Neuentwicklung von Erweiterungen durch Personalkosten --> sehr teuer
  • LernenMitSystem: Standard-Lösung Kommerziell
    • Vorteile:
      • Einrichtung erfolgt durch kompetentes Unternehmen
      • ausreichender Funktionsumfang
      • einmaliger Kaufpreis
    • Nachteile:
      • evtl. zu teuer in der Anschaffung
      • je nach Anforderungskriterien weiterer Anpassungsbedarf
      • evtl. weitere Anschaffungskosten für einen eigenen Server
      • Anpassungen und Supportstunden schwer abschätzbar
  • LernernMitStrategie: Profi-Lösung Kommerziell
    • Vorteile:
      • Vollbetrieb durch kompetentes Unternehmen
      • individuell angepasster Funktionsumfang
      • skalierbar
      • hochkomplexe Nutzer- und Lernprozessverwaltung
    • Nachteile:
      • Jahresmiete
      • Daten auf fremdem Server
      • evtl. zu komplex für das Unternehmen

So, nachdem mir jetzt der Kopf raucht, werde ich hier den Blog beenden und wünsche euch noch einen schönen Abend!

Bis zum nächsten Mal :-)

Freitag, 4. November 2016

Lerntheorien



Strömungen der Lerntheorien


In diesem Blogbeitrag geht es vor allem um die verschiedenen Strömungen der Lerntheorien. Dabei werde ich auf die Positionen des Behaviorismus, des Kognitivismus, des Konstruktivismus und des Konnektivismus eingehen.

Behaviorismus











Der Behaviorismus von John B. Watson hat seine Ursprünge in den 1920er-Jahren in Amerika und beruht auf dem Reiz-Reaktions-Schema. Dieses geht davon aus, dass auf einen spezifischen Reiz (Stimulus) eine Reaktion folgt. Hiervon ausgehend, bedeutet also Lehren, eine Verhaltensänderung auszulösen, welche beobachtbar und von Dauer ist. Wie das obige Bild schon vermuten lässt, spricht man hierbei auch vom Black-Box-Lernen. Das zentrale Element kann also als "know that" beschrieben werden, denn es zählen nicht die inneren Prozesse, sondern das sichtbare Verhalten. 
In diesem Zusammenhang steht die Konditionierung. In der Schule haben bestimmt schon viele von euch vom Pawlowschen Hund gehört. Der russische Forscher Iwan Petrowitsch Pawlow führte dabei ein Experiment mit einem Hund durch. 






















Auf den Behaviorismus entwickelte sich in den 1960er Jahren der Individualisierte Programmierte Unterricht. Dabei wird der Lernprozess in viele Einzelschritte geteilt. Nach jedem Schritt wird eine Lernzielkontrolle absolviert und der Schüler erhält ein Feedback. Als sogenannte Belohnung - wenn die Lernzielkontrolle positiv abgeschlossen wurde - konnte der nächste Lernschritt begonnen werden. 
Im behavioristischen Ansatz geht es vorrangig um das sogenannte "Auswendiglernen" und das korrekte Reproduzieren von Antworten. 

Kognitivismus









Der Kognitivismus ist eine bewusste Abkehr vom Behaviorismus, welcher in den 1960er Jahren, mit Jean Piaget als zentraler Vertreter, entstand. Lernen ist hierbei ein aktiver Prozess, bei dem die gewonnen Informationen verarbeitet werden müssen. Wissen existiert hier nicht einfach, sondern wird im Gedächtnis gespeichert und wird aus diesem wieder abgerufen. Im Gegensatz zum Behaviorismus, zählen beim Kognitivismus die inneren Prozesse und die Verhaltensänderungen sind Resultate von diesen. Im Vordergrund steht also nicht das "Auswendiglernen", sondern das Lösen von Problemstellungen, wobei es nicht mehr die eine richtige Lösung gibt, sondern wie man so schön sagt: "Der Weg ist das Ziel." Nun steht also das "know how" im Zentrum. 

Konstruktivismus










Der Kontruktivismus bringt einen Paradigmenwechsel in den Lerntheorien mit sich. Vertreter sind der Psychologe Paul Watzlawick, der Biologe Humberto Maturana und der Biophysiker Heinz von Foerster. Im Kontruktivismus gibt es zwei Strömungen:

Der radikale Kontruktivismus geht davon aus, dass keine objektive Realität existiere, wohingegen der gemäßigte Konstruktivismus davon ausgeht, dass die objektive Realität nicht direkt zugänglich ist. 

Im Fokus des Konstruktivismus stehen dabei die inneren Prozesse während des Lernens, der Mensch als Lerner und der soziale Kontext. Zentral sind hierbei die individuellen Entwicklungen der Einzelpersonen. Im Rahmen des Unterrichts sind Fehler ein äußeres Merkmal des Lernprozesses und zeigen Bedürfnisse auf, welche Maßnahmen erfordern. Der Lerner sollte sich mit den Aufgabenstellungen selbstständig und aktiv auseinandersetzen. Die Lehrpersonen agieren nur mehr unterstützend, sollen aber keine eigentlichen Wissensvermittler mehr sein. Da jedoch manche Lerner mit der selbstständigen Lernsituation überfordert sind, wurde das "Instruktionsdesign der zweiten Generation"(ID2) entwickelt. Dieses soll eine Mittlerposition zwischen dem instruktionsorientierten Kognitivismus und dem individualisierten Konstruktivismus einnehmen. Einerseits orientiert sich das Lernen zwar an realen Situationen und Problemen und ist auf die selbstständige Aktivität der Lernenden angewiesen, andererseits wird jedoch auf Instruktionen der Lehrer zurückgegriffen, um die kognitiven Strukturen auszubauen. 
Auf Basis des ID2-Ansatzes hat sich das situierte Lernen entwickelt. Hierbei orientieren sich die Lernkontexte an der Lebenswelt der Lerner. Dies fordert jedoch eine hohe Selbstorganisation und Anwendungsorientierung. Im situierten Lernen ist das Handeln der Schüler oder Lerner innerhalb einer Gruppe von großer Bedeutung, denn diese lernen von den Mitglieder der Gruppe und aus der Interaktion mit diesen. Neben dem Wissenserwerb werden auch Teamfähigkeit und andere soziale Kompetenzen gefördert. Nun steht also das "knowing in action" im Fokus. 

Konnektivismus

By Ibrahim.ID [CC BY-SA 4.0 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0)], via Wikimedia Commons














In unserem digitalen Zeitalter und auch im Umfeld von MOOCs, entwickelte sich der Konnektivismus. Dieser basiert auf dem Kanadier George Siemens, in Anlehnung an den Konstruktivismus. Er geht davon aus, dass der Mensch kein isoliertes Individuum, sondern vernetzt ist. Diese Netzwerke können aus anderen Menschen, aber auch aus nicht-menschlichen Quellen (z.B. Institutionen) bestehen und sind über Knoten geknüpft. Hierbei steht das "know where" im Zentrum. In unserer digitalen Informationsgesellschaft ist es wichtig, dass man weiß, wo man Informationen findet und somit steht besonders die Recherchekompetenz im Vordergrund. Die Lernenden müssen relevante von irrelevanten und aktuelle von nicht-aktuellen Inhalten teilen. Im Zentrum steht deshalb das Schaffen und Pflegen von Wissensnetzwerken (u.a. durch Social Media). Da jeder Lerner individuelle Netzwerke aufbaut, kann man das Erreichen von Lernzielen kaum mehr messen. 


Ich hoffe, ich konnte euch hiermit einen guten Überblick schaffen. Mir persönlich ist ja der Konstruktivismus am sympathischsten, da man auf die individuellen Bedürfnisse der Schüler eingeht. Allerdings wurde das in meiner Schulzeit nur zum Teil gemacht. Über die Lehrer, welche dies versuchten und sich sichtlich Mühe gaben, bin ich heute noch froh, denn in diesen Fächern habe ich mir auch am Meisten gemerkt - teilweise sogar noch bis heute ;-)

Zuletzt würde ich euch gerne eine Lernstrategie vorstellen:


Das Lerntagebuch 











Das Lerntagebuch hat zwar auch andere Namen wie zum Beispiel Forschungstagebuch, Profiltagebuch, Arbeitsheft, Lernjournal etc., sie bedeuten jedoch alle, dass die schreibenden Personen sich mit ihrem Tun schriftlich auseinandersetzen. Diese privaten Dokumente sind Teil eines Dialoges zwischen Schülern und Lehrern. Die Lehrenden müssen hierbei den Schreibstil der Schüler gelten lassen, denn der sprachliche Stil oder literarische Maßstäbe spielen bei einem Lerntagebuch nur eine geringe Rolle. 
Das Lerntagebuch bietet die Chance, Lernwege zu dokumentieren, Selbsterfahrung und Selbstbeobachtung zu erleben, Lernfortschritte festzustellen und die eigenen Vorgehensweisen zu reflektieren. 
Das Erkennen von Lernfortschritten erzeugt Energie für das Weiterlernen. 
Im Fokus des Lerntagebuches steht der eigenständige Lerner. Damit wird der Blick auf die individuelle Generierung von Lernstrategien gelenkt. 
Lerntagebücher können prinzipiell an allen Schulen und in allen Fächern Verwendung finden, jedoch muss der/die LehrerIn die Art des Tagebuches auf die Klasse abstimmen. 
Abgesehen von der Entwicklung kognitiver Kompetenzen durch das Lerntagebuch, wird auch die schriftliche Ausdrucksweise und die Ordnung der Gedanken verbessert. 

Meine wöchentlichen Blogeinträge sind im Endeffekt auch nichts anderes als Lerntagebücher. Anfangs konnte ich mich nur schwer dazu aufraffen einen Beitrag zu schreiben, doch es wurde mit jedem Mal besser und ich habe gemerkt, dass ich mir die Inhalte viel besser merke, wenn ich darüber schreibe. Also für Schulen und den Unterricht ist es sicherlich ein gutes Werkzeug!

Also dann, bis zum nächsten Mal :-)